Entgelttransparenz im Recruiting: Nutzen Unternehmen diese Chance?

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Als Recruiter haben wir in den letzten Monaten die Auswirkungen der neuen EU-Entgelttransparenzrichtlinie hautnah erlebt. Um was geht es dabei?

  • In erster Linie sollen mögliche Geschlechterdiskriminierungen aufgedeckt und bekämpft werden.
  • Arbeitgeber sollen sensibilisiert werden
  • Die Entgeltgleichheit zwischen Mann und Frau soll gefördert werden
  • Es soll ein fairer und transparenter Umgang mit Entgeltunterschieden sichergestellt werden.

Die EU-Entgelttransparenzrichtlinie 2023/970 bringt verschärfte Anforderungen für Unternehmen mit sich, darunter die Pflicht zur regelmäßigen Berichterstattung über Entgeltunterschiede und zur Offenlegung von Gehaltsspannen ab 2026. Unternehmen müssen Entgeltstrukturen präzise analysieren, Lohnlücken aktiv schließen und Mitarbeitern erweiterte Auskunftsrechte gewähren.

Arbeitgeber dürfen Bewerber im Gegenzug jedoch nicht nach der Entgeltentwicklung im laufenden oder in früheren Arbeitsverhältnissen befragen.

Ein kontrovers diskutiertes Thema, fester Bestandteil vieler Gespräche, welches wie kaum ein zweites aktuell Unsicherheiten, aber auch neue Chancen im Arbeitsmarkt widerspiegelt. Beispielsweise Chancen für Unternehmen die Entgelttransparenz als mehr als nur eine Compliance-Aufgabe ansehen. Sondern vielmehr als strategisches Instrument zur Verbesserung der Arbeitgeberattraktivität.

Auf Recruiting und Talent-Scout Ebene können diese neuen Anforderungen aktiv genutzt werden. Sofern man weiß wie.

Neue Pflicht im Auswahlprozess

Die Zeiten, in denen Gehaltsinformationen erst spät im Prozess herausgegeben wurden, sind vorbei. Bewerber haben das Recht, schon vor dem ersten Gespräch zu erfahren, wie der Gehaltsrahmen aussieht. Die Veröffentlichung von Gehaltsspannen ist ab sofort gesetzlich gefordert.

Dabei müssen Gehaltsstrukturen objektiv, transparent und diskriminierungsfrei gestaltet sein. Nur so gelingt es, Rückfragen und Unsicherheiten vorzubeugen – und rechtliche Fallstricke im Vorfeld auszuschließen.​

Auswirkungen auf die Arbeitgebermarke

Transparenz zahlt sich aus: Studien zeigen, dass Unternehmen mit klaren Gehaltsangaben von 86% der Jobsuchenden positiver wahrgenommen werden. Zudem bewerben sich Talente gezielter und wechseln seltener im Prozess ab, weil das Thema „Geld“ bereits geklärt ist. Gerade in Bewerbermärkten mit Fachkräftemangel kann das ein entscheidendes Plus für die Candidate-Experience und das Employer-Branding sein.​

Herausforderungen und Chancen für Recruiter

Natürlich bringt Entgelttransparenz praktische Herausforderungen mit sich. Mehr Offenheit führt zu häufigeren Gehaltsdiskussionen und verlangt nach geschulten HR-Teams, die souverän und faktenbasiert mit Zahlen und Nachweisen argumentieren. Hier zählt nicht nur Fingerspitzengefühl im Umgang mit Bewerbern und Unternehmen zu beweisen, sondern auch dank langjähriger Erfahrung die passenden Antworten zu liefern. Wer faire Vergütung offen kommuniziert, wird zum Magneten für Talente mit Anspruch auf Gleichbehandlung und Wertschätzung.​

Unser Resumé

Entgelttransparenz ist weit mehr als ein bürokratischer Akt. Sie ist ein Wettbewerbsfaktor im „War for Talents“. Wir sind als Recruiter hier mehr denn je gefordert diesen Faktor für unsere Unternehmenskunden gezielt zu platzieren. Gleichzeitig stellen wir fest, wie sich Absprungraten bei Bewerbern im Prozess deutlich verringern. Gerade uns, die wir schon immer sehr großen Wert auf die individuelle und persönliche Betreuung gelegt haben, ermöglicht das eine noch gezieltere Suche und somit eine deutlich erhöhte Chance auf ein „Match“.


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